Im Untergeschoss der Fakultät befindet sich das Lichtlabor, das sich mit Licht aus allen Quellen beschäftigt: Vom natürlichen Tageslicht bis zum Licht aus Leuchtmitteln aller Art.

Eine Besonderheit im Lichtlabor ist der künstliche Tageslichthimmel. Wie der Name verrät, stellt eine mit Leuchtstoffröhren bestückte Kuppel die Eigenschaften eines natürlichen, uniformen Himmels nach. Vollständig wird die Simulation durch eine künstliche Sonne, die entsprechend der geografischen Lage des Gebäudes und den Zeiten im Jahresverlauf programmiert werden kann. Die Fakultät für Architektur verfügt mit dem künstlichen Tageslichthimmel über ein Instrument, mit dem die Tageslichtführung als Teil der Tageslichttechnik praktisch belegt und kontrolliert wird. Studierende experimentieren mit Sonnen- und Blendschutzmaßnahmen und der Belichtung über Fenster, Umlenksysteme, Seiten- und Oberlichter. Zusammenhänge von der gebauten Idee und der Implementierung in ein gegebenes Milieu werden sichtbar und helfen, eine fundierte Aussage über die geplante optimale Nutzung des Tageslichts im Innenraum zu treffen. Im größeren Maßstab untersuchen die Studierenden städtebauliche Gefüge und gegenseitige Abhängigkeiten des Umfelds durch Verbauungen und Verschattungen.

Kunstlicht bildet den zweiten Schwerpunkt im Lichtlabor und ist das Pendant zur Tageslichtsimulation. Die subjektive Empfindung steht bei der Erkundung von Abhängigkeiten zu Lichtfarbe, Helligkeit, Position und Lichtquelle im Vordergrund. Nur wer die Wirkung der verschiedenen Lichtquellen im Vergleich gesehen und erlebt hat, kann die Erkenntnisse in der zukünftigen Planung umsetzen. Übungen zu der Ausleuchtung einzelner Objekte trainieren den Umgang mit den immateriellen Wellen. Veränderbarkeiten vorhandener simpler Raumgeometrien bilden einen weiteren wichtigen Aspekt der Lichtplanung. Erkenntnisse über den gezielten Einsatz zusammen mit der praktischen Anwendung schlagen die Brücke zur späteren Berufspraxis und sichern die professionelle Planung.