Institut 06

INSTITUT FÜR ENERGIEEFFIZIENTE ARCHITEKTUR³

Das Einsparen von Energie und die Prinzipien des ressourcenschonenden Bauens sind zu unverzichtbaren Komponenten einer zukunftsweisenden Planung geworden. So fordert der im Oktober 2019 beschlossene Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) beispielsweise verbindlich den Niedrigstenergie-Standard für Neubauten. Bereits ab 2019 gilt dies für öffentliche Bauten und ab 2021 auch für privatwirtschaftliche Gebäude.

Allerdings ist nicht erst seit Beginn der „Fridays for future-Bewegung“ klar, dass es nicht beim simplen Einsparen von Energie bleiben darf. Es geht vielmehr ganz grundsätzlich darum, schonend mit den Lebensgrundlagen unseres Planeten umzugehen, sie global gerecht zu verteilen und nicht zuletzt für zukünftige Generationen zu sichern.

Das Institut vermittelt prinzipielle Grundlagen, aufbauendes Wissen sowie methodische Kompetenzen für die Entwicklung von Planungs- und Entwurfskonzepten für energieeffiziente, ressourcenschonende Gebäude, Quartiere und Städte. Es verfügt über drei Labore, in denen sowohl wissenschaftliche Untersuchungen als auch praxisnahe Anwendungen durchgeführt werden. 

Ziel ist es, Studierende zu befähigen, ganzheitliche Konzepte zu entwickeln, die unter Minimierung negativer Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg ein behagliches Raumklima während der Nutzungsphase ermöglichen.

„So wie die Natur durch unterschiedliche klimatische Bedingungen geprägt ist,
so müssen auch Gebäude auf die örtlichen Gegebenheiten und die klimatischen
Verhältnisse reagieren.“

-Vitruv, Zehn Bücher über Architektur

Mit der gesellschaftlichen Entwicklung wandelt sich auch das Berufsbild von Architekt*innen. Gerade im Bereich des nachhaltigen Bauens ist die Fähigkeit gefragt, unterschiedlichste Fragestellungen integrativ in eine ganzheitliche architektonische Antwort zu führen.

Entwerfen befindet sich im scheinbaren Widerspruch zwischen sich gegenseitig stützenden Polen wie z.B. Wissen + Glauben, Herz + Verstand, Kunst + Technik, Intuition + Methode. Entwerfen ist also weder rein intuitiv, noch rein logisch – es beinhaltet Beides. Intuition ist sporadisch und verantwortlich für kreative Ideen, das logische Zusammenfügen aber ist unentbehrlich zur Lösung komplexer Aufgaben.
Entwerfen ist wie das Schichten von Layern und nur durch das Verknüpfen entsteht ein stimmiger Entwurf. Entwerfen ist auch ein iterativer Vorgang: immer wieder blicken wir zurück und passen Einzel-Entscheidungen dem Konzept an.

Ziel der Lehre ist es, die Studierenden zu motivieren, eigenständige Lösungen für architektonische und städtebauliche Aufgaben im Kontext des nachhaltigen Bauens entwickeln zu können und sie zu befähigen, deren Qualität beurteilen zu können.

„Neugier und Aufgeschlossenheit, Position und
Haltung, Kritikfähigkeit und Selbstbewusstsein. Das möchte ich den Studierenden gerne mitgeben.“  Thorsten Burgmer

Module Bachelor
Mensch und Haus 1
Integrierte Gebäudetechnik und ressourcenschonendes Bauen
Integriertes Projekt
Wahlpflicht- und Wahlmodule
Analyse
Stegreife
Bachelorarbeit

Module Master
Architekturwissenschaften
Forschung
Konzeptuelles Entwerfen und Konstruieren
Projektentwurf 3
Energieoptimierte Entwurfskonzepte im Bestand
Wahlpflicht- und Wahlmodule
Masterthesis

Professur für Entwerfen und energetische Konzepte

Prof. Dipl.-Ing. Thorsten Burgmer

Bei der Entwurfsarbeit geht es zuerst und vor allem um die Entwicklung von Orten oder Räumen für Menschen. Diese müssen deren Bedürfnisse nach Behaglichkeit, Sicherheit, Funktionalität, Ästhetik etc. maximal möglich berücksichtigen. Von den Studierenden wird hierbei auch eine Auseinandersetzung mit den Gründen für diese Bedürfnisse erwartet. Handelt es sich um grundsätzliche oder beispielsweise durch den Zeitgeist bestimmte Bedürfnisse?

Dies vorangestellt entwickeln die Studierenden schlüssige, durchgängige und ausgewogene Gesamtkonzepte für die in den Aufgabenstellungen beschriebenen Problemkreise bzw. die zu bearbeitenden Projekte.

Als Basis müssen sie sich eine schlüssige, nachvollziehbare Haltung bezüglich der Aufgabe erarbeiten oder, anders formuliert, eine schlüssige, nachvollziehbare Position beziehen. Diese Haltung/Position bildet die Grundlage, um das Entwurfsergebnis aus der Beliebigkeit/Belanglosigkeit herauszuheben. Jedoch ist nicht jede schlüssige, nachvollziehbare Haltung begrüßenswert. Der Maßstab für die Beurteilung ist wie eingangs beschrieben der Mensch oder die Gesellschaft sowie die Erhaltung der Lebensgrundlagen unseres Planeten.

Wissenschaftliche
Mitarbeiter

Gerit Godlewsky, M.A.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter

  Dr.(Tomsk) Nina Gajs

Carolin Paulukat, M.A.
Energetische Gebäudeanalyse

Cordula Rosen
– in Elternzeit –
Michael Lautwein, M.A.
Forschungsprojekt Variowohnungen

Wissenschaftliche
Lehrbeauftragte

Harald Kees Dipl.Ing.
Energetische Gebäudeanalyse
Martin Oswald M.Eng.
Energetische Gebäudeanalyse