Master-Exkursion Rotterdam 2011

Während die neuen Bachelorstudierenden noch in ihrem am abend zuvor bezogenen Quartier an den Gestaden des Canale die Giudecca schlummerten, setzte sich in Köln der Doppeldeckerbus mit den Masterstudierenden des ersten Semesters in Richtung Rotterdam in Bewegung.

Den „erwachsenen“ Studierenden kann architektonisch Hartgesotteneres zugemutet werden, weshalb die Wahl auf die Architekturhauptstadt der Niederlande fiel. Im Krieg von den Deutschen nahezu vollständig zerbombt, wurde im Anschluss alles beseitigt, was an die alte Stadt hätte erinnern können. Sogar die Grundstücksgrenzen und Straßenverläufe der alten Stadt wurden aufgegeben.

Dies ist der Geist, der nach wie vor in der Stadt spürbar ist. Die geringe Scheu vor Neuem, die den Niederländern generell eigen scheint, erfährt in Rotterdam eine gesteigerte Ausprägung.

Unter den Begriffen „Wohnen“ und „Wissen“ wurden den Studierenden zahlreiche Architekturprojekte vorgestellt:

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Erster Programmpunkt der Exkursion: Der Campus „de Uithof“ der Universität Utrecht.

Prof. Amandus Sattler begrüßt die Studierenden und erläutert die Entwicklung des Campusgeländes und des Masterplans von Rem Koolhaas/OMA von 1986.

Anschließend wurde in mehreren Gruppen die Bibliothek von Wiel Arets (2004) besichtigt…

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…und die Gebäude des Campus auf eigene Faust besichtigt: hier das Educatorium von Rem Koolhaas.

Nächster Programmpunkt: Leiden. In der dortigen Siedlung „de Zeen“ wurden einige Objekte vom Architekturbüro pasel.künzel architects entworfen. Frederik Künzel führte uns durch die Siedlung ohne uns fragwürdige Beispiele vorzuenthalten.

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Gegen Abend erreicht der Bus Rotterdam; die Master-Studierenden beziehen Quartier im stay okay-Hostel, das in den Kubushäusern von Piet Blom untergebracht ist.

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Dienstag morgen: Treffpunkt Nederlands Architectuur Instituut. Drinnen gibt’s Führungen durch die Ausstellung „Testify!“

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Am Mittwoch wurden bei herrlichem Wetter ausgedehnte Radtouren unternommen, an deren Ende oder Anfang entweder die Van Nelle-Fabrik von Brinkman und van der Vlugt von 1926…

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…oder die Siedlung de Kiefhoek von J.J.P. Oud aus den Jahren 1925-1929 stand. Abends wurde gemeinsam gegessen und anschließend einige Biere mit abgestrichener Schaumkrone bei einem kostenlosen Konzert genossen.

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Donnerstag: Bei nochmals steigenden Temperaturen besteigen wir das Boot zum RDM-Campus. Der mitten im Hafengebiet liegende Campus ist auf dem Gelände ehemaliger Trockendocks untergebracht. In den ehemaligen Werkshallen ist nun die Architekturfakultät der Hochschule Rotterdam sowie eine Berufsschule untergebracht.

Der letzte Programmpunkt in Rotterdam, wir brechen auf nach Hilversum.

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Im dortigen Mediapark befindet sich das Institut für Bild und Ton, vom Architekturbüro Neutelings und Riedijk entworfen und 2007 fertiggestellt.

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Direkt um die Ecke: Die Villa VPRO von MVRDV die zehn Jahre zuvor entstanden war. Obwohl die Füße schwer wurden: Das Comissariaat voor de Media von Koen van Velsen Architekten.

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Doch die Karawane zieht weiter zum letzten Programmpunkt: Dem großartigen Rathaus von Hilversum, entworfen von Willem Marinus Dudok, gebaut 1928 bis 1931.

Fotos:

Daniel Hubert

Sebastian Jonas

Birgit Meier

Hans Sachs