Forschungsprojekt „Theaterspielstätten“ | Scharoun Theater Wolfsburg
Nach langer Recherche ist für die Durchführung des Intensivmonitorings im Rahmen des Forschungsprojekts zu Theaterspielstätten mit dem Scharoun Theater Wolfsburg eine Ersatzspielstätte für das Opern- und Schauspielhaus Köln gefunden.
Das Forschungsprojekt zu Theaterspielstätten, in dessen Zuge energetische Kennwerte und Daten zum Raumkomfort erfasst werden sollen, besteht aus einer Querschnittserhebung und einem Intensivmonitoring. Während die Querschnittserhebung bereits seit dem vergangenen Herbst erfolgreich in einigen Theaterspielstätten durchgeführt worden ist, war die Realisierung des Intensivmonitorings lange Zeit ungewiss. Im dafür vorgesehenen Opern- und Schauspielhaus Köln, welches 1957, bzw. 1962 von dem Kölner Architekten Riphahn geplant und errichtet worden ist, werden seit 2012 umfassende Sanierungsmaßnahmen vorgenommen. Die Eröffnung, die ursprünglich für November 2015 angesetzt war, verzögerte sich aufgrund von Problemen im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung. Eine Wiedereröffnung ist derzeit nicht absehbar, sodass das Forschungsteam gezwungen war, sich nach einem Alternativprojekt umzusehen.
An das Demonstrationsobjekt für das Intensivmonitoring werden hohe energetische Anforderungen gestellt, da dieses eine Vorbildfunktion einnehmen soll. Zurzeit können diese durch den Gebäudebestand jedoch kaum erfüllt werden, sodass sich die Suche nach einer Alternative schwierig gestaltete. Nach einer umfassenden Recherche konnte schließlich das Scharoun Theater Wolfsburg als Alternativprojekt ausgewählt werden. Das Theater, welches 1969 von dem namenhaften Architekten Hans Scharoun in Wolfsburg errichtet worden ist, wurde Mitte 2016 nach einer 18-monatigen Sanierungsphase wiedereröffnet. Mit der Sanierung des denkmalgeschützten Bauwerks, welches durch seinen einzigartigen organisch geformten Baukörper dem Landschaftsverlauf folgt, wurden hohe energetische Ziele angestrebt, deren Einhaltung nun durch das einjährige Intensivmonitoring überprüft werden können. Der Beginn des Intensivmonitorings ist Mitte 2017 vorgesehen. Derzeit beschäftigt sich das Forschungsteam intensiv mit der Ausarbeitung des Messkonzepts gemäß dem EnOB-Monitoringleitfaden.
Bericht: Carolin Kley
Fotos: Lars Landmann, Wolfsburg