Exkursion Japan 2015 | Nachbericht

Vom 22.03.2015 bis zum 04.04.2015 nahmen 18 Studierende unter Leitung von Prof. Eva-Maria Pape mit dem Institut für EnergieEffiziente Architektur³  an einer Exkursion nach Japan teil. Die Reise nach Kyoto und Tokyo wurde weiterhin von Prof. Fred Ranft und den wissenschaftlichen Mitarbeitern Heiner Rosenkranz und Julius Otto begleitet.

Nach der individuellen Anreise und ersten Übernachtung traf sich die Gruppe im Zentrum von Kyoto. Um die Stadt möglichst intensiv zu erfahren und zur Senkung des ökologischen Fußabdrucks nutzten wir die Möglichkeit, Kyoto mit dem Fahrrad zu erkunden. Bei der Fahrt an abgelegene Orte der Stadt machten sich bei der Erkundung nach dem Weg zum ersten Mal die Sprachbarrieren bemerkbar. Gleichzeitig wurden wir so aber auch Zeugen der unglaublichen Hilfsbereitschaft und Höflichkeit der Japaner. Das Programm der ersten Woche befasste sich weitgehend mit der historischen Bauweise und der Stadtentwicklung Kyotos. An den ersten Tagen besuchten wir verschiedene Tempel und Gärten und lernten beim Besuch des Kaiserpalastes viel über die Geschichte und die politischen Strukturen Japans.

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Das Spektrum reichte von bescheidenen und stilvollen Gärten bis zur Zurschaustellung von Macht und Reichtum wie dem Kinkaku-ji, einem goldenen Tempel der im Jahr 1397 von Großkanzler Yoshimitsu zur Demonstration der stabilen wirtschaftlichen Lage Japans erbaut wurde.

Ein von Herrn Prof. Siegemund organisiertes Treffen mit Herrn Prof. Kimura fand am Kyoto Institute of Technology statt, bei dem die Studierenden die Möglichkeit hatten, sich mit japanischen Studierenden auszutauschen. Wir wurden durch die Universität geführt und bekamen eine beeindruckende Ausstellung zu Modellbauarbeiten der Studierenden gezeigt.

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Kyoto und die nähere Umgebung liefern gute Bedingungen um sich eine Vielzahl an Bauten des japanischen Pritzker Preisträgers Tadao Ando anzusehen. So konnten wir unter anderem den Garden of fine Arts, die Rokko Häuser, oder den Water Temple besichtigen.

Den Abschluss unseres Kyoto Besuchs bildete die Besichtigung der Kyoto Conference Hall des japanischen Architekten Sachio Otani. Der beeindruckende Bau mit seinem idyllischen Garten wirkt im Inneren wie die Kulisse eines 80er Jahre science fiction Filmsets. Hier wurde 1997 das Kyoto Protokoll beschlossen.

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Gruppenbild

Nach den vielen Eindrücken dieser bemerkenswerten Stadt ging es mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen nach Tokyo, das im starken Kontrast zu Kyoto steht. Die gigantischen Bahnhöfe, die Straßenführung und die unglaublichen Menschenmassen machen die Orientierung schwierig. Hier kann man leicht den Eindruck bekommen, dass man sich an einzelnen Bahnhöfen schwerer zurecht findet, als in der gesamten Stadt Kyoto.

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Neben wenigen historischen Bauwerken beschäftigt sich die zweite Exkursionswoche hauptsächlich mit der Architektur der Neuzeit.

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Einen besonderen Stellenwert erhält die Architekturbewegung der Metabolisten, deren Bauwerke sich klar erkennbar anderen Stilen gegenüber abheben.

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Die Luxus Shopping-Viertel erlauben es eine Vielzahl an Gebäuden namhafter Architekten auf sehr engem Raum zu besichtigen. Hier scheint es ein wahres Wetteifern der großen Firmen an Architekturikonen zu geben.

Ein Besuch im Büro von Riken Yamamoto gab beeindruckende Einblicke in die aktuellen Projekte des Architekten. Besonders anschaulich waren die großen Modelle des Flughafen Projekts „the circle“ in Zürich, welches 2017 entstehen soll.

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Glücklicherweise fiel unser Tokyo Aufenthalt in die diesjährige Kirschblütenzeit und wir wurden Zeugen dieses sehr beeindruckenden Szenarios. Nicht nur der Anblick der Bäume, auch die Freude und das Zusammentreffen der Japaner in den Parks zu dieser Zeit ist sicherlich einmalig.

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Ein Besuch im Airspace Building brachte uns die Hingabe und Verbundenheit des Architekten zu seiner Idee näher. Da die finanziellen Mittel für den Laserschnitt der 3-Schichtigen Fassade fehlte wurden alle Layer in Handarbeit mit einer Stichsäge zugeschnitten. Der Architekt lebt selbst in diesem Haus und vermietet zwei Fotostudios in den unteren Etagen.

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Nach zwei Wochen ging es für die Gruppe wieder zurück nach Deutschland mit einer Vielzahl an Impressionen von Architektur und einer Kultur, die spürbaren Eindruck bei uns hinterlassen hat.

Text: Julius Otto

Fotos: Julius Otto, Eva-Maria Pape