Albano-Summer-School 2014 | Nachbericht

In der Zeit vom 24. August bis zum 13. September 2014 fand erstmalig die Albano- Summer-School statt. Mit von der Partie waren auch vier Personen der Fakultät für Architektur der Fachhochschule Köln, Sabrina Geiermann und Jost Broser vom Institut 04 für Baugeschichte und Denkmalpflege sowie die beiden BA-Studierenden Alina Weidenhaupt und Sebastian Fritz.

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Das organisatorische Zepter des Projekts führte das Deutsche Archäologische Institut (DAI) in Rom, welches gemeinsam mit der Fakultät für Architektur und dem ebenfalls an der Fachhochschule Köln beheimateten Cologne Institute of Conservation Sciences (CICS), Projektleitung Prof. Adrian Heritage, sowie der Università degli Studi Suor Orsola Benincasa – Napoli die Summer-School ins Leben rief. Erstmalig gab es in Albano Laziale eine Zusammenarbeit deutscher und italienischer Studierender aus unterschiedlichen Fachrichtungen, von der sowohl die Stadt Albano selbst als auch im Besonderen das dort seit der römischen Antike gelegene Amphitheater profitieren sollte.

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Albano Laziale, ca. 25 km südöstlich der Stadt Rom gelegen, gehört zur Provinz Lazio und ist eine heute recht unbekannte Kleinstadt, deren Wurzeln jedoch bis in die Antike zurückreichen. Als einstiger Rückzugsort reicher Patrizier und späterer Standort eines bedeutenden Legionslager entlang der Via Appia vor den Toren Roms beherbergt es einige antike Sehenswürdigkeiten und hat viele archäologische Fundstätten zu bieten, welche Albanos ehemalige Bedeutung bezeugen. Der große Nachbar im Nordwesten jedoch beansprucht den Tourismus in der Region gänzlich für sich und überschattet die Provinzstadt weitestgehend.

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Generell stand die Summer School unter dem Motto der interdisziplinären Zusammenarbeit von Studierenden der Fachbereiche Architektur und Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften, gepaart mit einem kulturellen Austausch zwischen Italienern und Deutschen. Während des gemeinschaftlichen Arbeitens sollte sich bei den Studierenden ein Sensibilisierungsprozess einstellen, der die Bedeutung des Zusammenführens verschiedener Fachbereiche zum erfolgreichen Umgang mit Denkmälern, Monumenten und Funden aus der menschlichen Vergangenheit unterstreichen würde. Diesem Trend, hin zu einer solchen Zusammenarbeit der Fachbereiche Architektur und Restaurierung/Konservierung, wurde durch den interdisziplinären Austausch der Studierenden und Betreuer der Albano Summer School gefolgt und schließlich ein erster großer Schritt in Richtung Umsetzung gemacht.

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Speziell die Arbeit der beiden Studierenden der Fakultät für Architektur sollte dazu beitragen, zum Einen die Verkehrssituation innerhalb Albanos und zum Anderen die Anbindung an Rom sowie weiterer umliegender Städte zu überdenken, um schließlich die Erreichbarkeit der Monumente und besonders des Amphitheaters zu verbessern. Zudem galt es Strategien zu entwickeln, welche die Monumente mehr miteinander in Verbindung bringen, sie in einen konzeptuellen Kontext setzen und somit Albano Laziale touristisch interessanter zu gestalten.

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Das am oberen Hang in Albano gelegene Amphitheater war auch das Hauptaugenmerk und zeitgleich Grundlage der Arbeiten der Teilnehmer seitens der Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften und folglich der Schnittpunkt mit der städtebaulichen Analyse und Konzeptentwicklung der Architekturstudierenden.

Im Amphitheater trafen die Entwicklung eines Konservierungskonzeptes und das Einfügen in ein städtebauliches Konzept zusammen. Vom Mikro- zum Makrokosmos erstellten die Teilnehmer schließlich eine gemeinsame Präsentation mit den erarbeiteten Ergebnissen zum Umgang mit dem Potential Albanos und seinem Amphitheater, die den Stadtvorsitzenden, den Zuständigen für die Region und auch interessierten Bürgern vorgestellt wurde.

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Außerdem wurden zwei Exkursionen nach Rom und Neapel unternommen. In Rom hatte die Gruppe Gelegenheit einen Einblick in die Restaurierungswerkstätten der Musei Vaticani zu erhalten, was der Leiter der Werkstätten für Steinarbeiten in Form einer ausführlichen Führung und Diskussion gewährte. Im Anschluss gab es Möglichkeiten sich die Vatikanstadt anzusehen, sowie eine Führung durch eine unter dem Vatikan gelegene Ausgrabungsstätte. Ein Ausflug der gleichermaßen interessant für alle Teilnehmer war.

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Bei der Exkursion nach Neapel erfolgte auch ein Besuch der nahegelegenen Ausgrabungen in Ercolano, wo den Teilnehmern die Bedeutung einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Architekten und Archäologen aufgezeigt wurde. Ein erfolgreicher Konservierungsplan, gelungene Architektur zum Schutz der Ausgrabung und eine Akzeptanz seitens der Anwohner der heutigen Stadt sorgten für einen bleibenden Eindruck. Am selben Tag wurde noch eine weitere Sehenswürdigkeit, die Villa Oplontis besucht, welche vor allem unter dem Gesichtspunkt der gut erhaltenen Wandmalereien und ihrer rekonstruierten Struktur von großem Interesse war.

Bilder: Jost Broser und  Sabrina Geiermann